Ratgeber Kindersicheres Zuhause

November 09, 2021
Kindersicheres Zuhause

Für alle Eltern ist es ein stolzer Moment, wenn ihr Kind anfängt zu krabbeln oder zu laufen. Das ist aufregend, jedoch steigt mit der neuen Bewegungsfreiheit die Verletzungsgefahr für das Kind.

Beinahe die Hälfte aller Unfälle bei Kindern unter 5 Jahren passieren im eigenen Zuhause - viele davon ließen sich durch vorbeugende Maßnahmen vermeiden. Daher ist es im ersten Schritt erforderlich, dass Eltern versuchen, die Wohnung aus der Perspektive eines Kindes zu sehen.

Es lauern viele Gefahren in alltäglichen Situationen für Kinder, die Erwachsene gar nicht wahrnehmen, wie eine Treppe, unverschlossene Schränke oder spitze Ecken und Kanten bei Möbeln. Begeben Sie sich einmal auf die Augenhöhe eines Kindes, krabbeln Sie durch Ihre Wohnung – das Ergebnis wird Sie verblüffen! Sie werden sehen, dass man eine ganz andere Wahrnehmung bekommt.

Hier finden Sie eine Reihe von Tipps und vorsorglichen Maßnahmen für ein kindersicheres Zuhause:

Sofa

Möbelstücke

Regale, Kommoden, Tische & Co: So manche Möbelstücke geben Kindern den Anreiz, sie als Klettergerüst zu missbrauchen. Von hoch oben hat man doch einen besseren Überblick, oder? Nicht immer stehen Erwachsene zur Stelle, um die lieben Kleinen von Kletterpartien abzuhalten und gefährliche Unfälle sind die Folge.

Es geht nicht nur darum, dass das Kind herunterfallen könnte, sondern die Gefahr besteht darin, dass das ganze Regal oder die Kommode kippt, umstürzt, bzw. auf das Kind fällt oder es sogar unter sich begräbt. Verankern Sie Möbelstücke nach Möglichkeit (Boden-/Rückwandbohrungen) und befestigen Sie Kommoden, Schränke etc. mittels Schrauben, damit keine Kippgefahr besteht. Auch andere Gegenstände – Stehlampen, Flachbildfernseher/Stereoanlagen auf kleinen Kästchen, große Bilder, Figuren usw. – können umfallen bzw. auf Kinder fallen und sie verletzen.

Verwenden Sie bei kleinen Kindern keine Tischdecken, Läufer, Sets – sie ziehen daran und alles, was sich darauf befindet (heißer Kaffee, Blumenvase, Geschirr usw.) ergießt sich/fällt auf das Kind.

Zimmerpflanzen

Zimmerpflanzen

Viele Zimmerpflanzen sind giftig, Kakteen haben gefährliche Stacheln – achten Sie bei der Auswahl auf ungefährliche Pflanzen, die keinen Schaden anrichten, wenn sie irrtümlicherweise verspeist werden. Kinder sind neugierig und die Kleinen stecken alles in den Mund – färbige Blüten und interessante Blätter sind verlockend.

Tür

Türstopper

Beim lebhaften Spielen und Herumtoben in der Wohnung kommt es oft schneller als gedacht vor, dass sich ein Kind die Finger in der Tür einklemmt. Hier können Türstopper Abhilfe schaffen, die genau das verhindern und einfach und schnell montiert werden.

Schutzkanten/Abdeckungen

Schutzkanten/Abdeckungen

Genauso wichtig sind Schutzkappen für spitze Ecken und scharfe Kanten von Tischen oder Regalen, an denen sich das Kind schnell den Kopf anstoßen könnte. Unterschätzen Sie nicht die Rutschgefahr, besonders wenn vorher die Böden gewischt wurden und der Untergrund noch nass ist. Verzichten Sie weiters auf rutschige Teppiche oder legen Sie rutschfeste Matten darunter, damit aus dem Flokati kein fliegender Teppich wird.

Treppenschutzgitter

Treppenschutzgitter

Sichern Sie Treppenauf/-abgänge mit Absperrgittern oder Absperrnetzen, damit die Kleinen, die noch nicht richtig gehfähig sind, nicht über die Stiegen fallen.

Treppenschutzgitter sind ebenso bei Demenzkranken oder Alzheimerpatienten zu empfehlen, die Orientierungsschwierigkeiten haben.

Ein unruhiger Schlaf verleitet zum Aufstehen, die Menschen sind orientierungslos, wissen nicht wo sie sich befinden und die Gefahr über die Treppe zu stürzen, nimmt zu. Sämtliche Maßnahmen, die ein Zuhause sicherer machen, helfen nicht nur Kinder zu schützen, sondern auch ältere Mitbewohner. 

Messer

Messer, Gabel, Schere, Licht – sind für kleine Kinder nicht

Der bekannte Kinderreim weist darauf hin, dass Besteck & Co ungeeignet für Kinder ist. Diese sind neugierig und haben einen großen Entdeckungsdrang, sie wollen stets die Umgebung erkunden und alles anfassen, was in ihrer Reichweite ist. Gefährliche Gegenstände (Messer, Scheren, Brieföffner etc.) oder leicht zerbrechliche Gegenstände (Glasvasen, Gläser, Dekorationsartikel) sind stets außer Reichweite von Kindern aufzubewahren.

Feuerzeuge und Streichhölzer haben in Kinderhänden absolut nichts verloren, absperrbare Schubladen sind zur Aufbewahrung empfehlenswert. Die Faszination des Feuers ist ungebrochen und jedes Kind möchte ausprobieren, ob es selbst eine Flamme entzünden kann, weil es z.B. für Kerzenlicht sorgen möchte. Montieren Sie Brandschutzmelder in jedem Zimmer, unbedingt in Küche, Kinderzimmer und Schlafzimmer.

Besonders viele Brände werden durch Adventskränze oder Christbaumkerzen entfacht – verwenden Sie LED-Produkte anstatt echter Wachskerzen.

Nadeln

Unterschätzte Nadeln

Nadeln (Stecknadel, Nähnadel, Strick- oder Häkelnadel) gehören in die Nähkassette. Liegen sie frei herum – z.B. im Wollkorb – werden sie zum Spielzeug umfunktioniert. Besonders anziehend sind bunte Stecknadeln. Bei kleinen Exemplaren besteht Verschluckungsgefahr, bei größeren Stichverletzungen.

Kabel und Steckdosen

Kabel und Steckdosen

Vergewissern Sie sich, dass jegliche Kabel und Leitungen für Kinder unzugänglich sind und alle Steckdosen unbedingt mit Abdeckungen versehen werden. Offene Steckdosen verleiten dazu, ein Stäbchen oder einen spitzen Gegenstand hineinzustecken.

Revolver

Waffenaufbewahrung

Selbstverständlich sind Schusswaffen nichts für Kinderhände und unbefugte Personen. Kurz- und Langwaffen (im ungeladenen Zustand) sowie die dazugehörige Munition gehören sicher in einem Waffentresor verwahrt und müssen immer abgesperrt werden. Selbst wenn Sie das Zimmer nur kurz verlassen – versperren Sie den Waffentresor!

Ab der Sicherheitsstufe EN 0 können Waffen und Munition in Deutschland gemeinsam gelagert werden (Deutsches Waffengesetz § 36), ungeprüfte Waffenschränke dürften nur zur Munitionslagerung verwendet werden.

In Österreich können Waffen/Munition in nicht zertifizierten/ungeprüften Waffenschränken untergebracht werden. Wir empfehlen die Unterbringung in Waffenschränken der Klasse EN0 oder EN1.

Dach

Gefahren vom Keller bis zum Dach

In gewissen Räumen – Fitnessraum, Keller, Dachboden, Waschküche, Werkstatt, Garage etc. – lauern weitere Gefahren. Sämtliche Werkzeuge (Äxte, Sägen, Hammer, Nägel…), und Gartengeräte (Rasenmäher, Rechen, Schaufel…) sind tabu für Kinderhände. Kinder dürfen nicht ohne Aufsicht in diese Räume gelangen. Größeren Kindern können Sie den Einsatz der Werkzeuge erklären, sie auf die Gefahren aufmerksam machen, gemeinsam mit ihnen kleine Werkstücke anfertigen usw. So lernen sie von Anfang an, wie man Geräte bedient und wenn Vater und Mutter die Sicherheitsmaßnahmen berücksichtigen, werden es auch ihre Kinder tun – Vorbildwirkung!

Waschmaschine /Geschirrspüler werden durch eine Kindersicherung sicherer– so wird verhindert, dass das Kind hineinklettert und die Tür zufällt und es womöglich nicht mehr herauskann.

Medikamente

Medikamente und Putzmittel

Lassen Sie sämtliche Medikamente in flüssiger oder fester Form, Putzmittel (Geschirrspültabs, Waschpulver, Küchen- und Badsprays, Bodenreiniger, Fettlöser…), Benzin, Altöl, Pflanzenschutzmittel, Schneckenkorn, Schädlingsgifte etc. nicht unversperrt herumstehen. Medikamente bringen Sie am besten in einer absperrbaren Kassette oder in einem Medizinschrank unter. Putzmittel können Sie gemeinsam in einem absperrbaren Schrank unterbringen oder an einem Ort (Speis, Vorratsraum etc.), dessen Tür ständig verschlossen ist.

Hat Ihr Kind ein Putzmittel gegessen/getrunken, fragen Sie Ihren Arzt oder die Giftnotrufzentrale, womit Sie gegensteuern. Es ist nicht immer richtig, das Kind zum Erbrechen zu bringen oder Flüssigkeit zuzuführen – im Gegenteil, falsches Reagieren kann die Vergiftungen noch verschlimmern!

Füllen Sie keine Putzmittel, Öl etc. in leere Saftflaschen um, auch wenn Sie diese mit einem Etikett kennzeichnen. Das Kleinkind kann nicht lesen, weiß jedoch, wie die Saftflasche aussieht und schon trinkt es die falsche Flüssigkeit mit schlimmen Folgen.

Kinderzimmer

Sicherheit im Kinderzimmer

Auf das Gütesiegel achten

Im eigenen Kinderzimmer will das Kind Raum haben, um zu spielen und sich auszutoben. Dass gerade dieses Zimmer besonders sicher sein muss, versteht sich von selbst. Kinder wollen nicht ständig unter den Augen der Erwachsenen sein, sondern auch einmal allein spielen oder sich Freunde einladen. Berücksichtigen Sie bei der Auswahl von Einrichtung und Spielzeug, dass beides kindergerecht ist. Nur Produkte, die den DIN-Normen entsprechen, bzw. mit Gütesiegel oder Herstellernachweis gekennzeichnet sind, wurden überprüft und für gut befunden.

Kippsichere Kinderzimmermöbel aufstellen

Verankern Sie Gitterbett oder Wickeltisch, bzw. schauen Sie, dass das Kind nicht aus dem Bett fallen kann. Bei einem Stockbett oder Hochbett muss eine entsprechende Sicherung angebracht werden. Stellen Sie nur kippsichere Kindermöbel in den Raum und schützen Sie Kanten, Ecken und Steckdosen mit Abdeckungen. Verstecken Sie Kabeln nach Möglichkeit -sind sie unsichtbar, kann niemand darüber stolpern.

Räumen Sie das Kinderzimmer nicht zu voll, die Kleinen wollen sich bewegen und legen weniger Wert auf Möbel.

Vergessen Sie nicht auf Fenster und Türen

Sichern Sie Fenster und Balkontüren mit absperrbaren Griffen, damit Kinder diese nicht allein öffnen können, hinausklettern und womöglich abstürzen. Bleiben Sie im Zimmer, wenn sie das Fenster zum Lüften öffnen. Türstopper schützen vor schmerzhaften Einklemmungen. Vermeiden Sie Glastüren bei Kinderzimmern.

Generell gilt für Glastüren/Glaswände, dass sie den sicherheitstechnischen Bestimmungen entsprechen müssen.

Altersgerechtes Spielzeug

Altersgerechtes Spielzeug macht Sinn. Kleinkinder nehmen alles in den Mund und können Kugeln, Spielfiguren, Bausteine, Plastikteile etc. verschlucken oder daran ersticken. Nur Spielsachen, bei denen aller Wahrscheinlichkeit nach nichts passieren wird, lassen Sie im Zimmer (große Bausteine, Bücher, Plüschtiere – selbst hier überprüfen, ob Augen fixiert bzw. fest angenäht sind)

Chemiebaukästen oder Experimentierkästen bedienen Sie lieber gemeinsam mit Ihrem Nachwuchs. Kontrollieren Sie elektronisches Spielzeug – Verschluckungsgefahr bei Kleinteilen oder Batterien.

Sicherheit in der Küche

Der Herd

Bei Kinderschutz in der Küche denkt man zuerst an den Herd, da dieser die größte Gefahrenquelle darstellt. Um die Drehknöpfe am Herd von neugierigen Kinderhänden zu bewahren, sollten diese mit Schutzkappen versehen werden oder sich versenken lassen. Ebenso ist es sinnvoll, die Herdplatten mit Herdschutzgitter abzuschirmen, und heiße Töpfe oder Pfannen auf die hinteren Platten zu stellen. Furchtbare Verbrennungen sind die Folge, wenn sich Öle oder Fette auf Kinder ergießen. Wenn Sie die Küche verlassen – es läutet das Telefon oder an der Haustür – werfen Sie zuvor immer einen Blick auf den Herd, damit derartige Unfälle vermieden werden. Schalten Sie alle Platten ab – auch bei der kleinsten Unterbrechung – sobald Sie sich vom Ofen fortbewegen. Bei kalten Platten entsteht weder Rauch noch ein Brand.

Das Backrohr

Sichern Sie nicht nur den Herd, sondern auch das Backrohr (Tür/Fenster), damit es nicht aufklappt und z.B. auf den Kopf eines Kleinkindes fällt oder eine Kante der Backofentür zu einer Verletzung führt.

Küche
Elektroherd

Elektrogeräte mit Kindersicherung - einschalten ist hilfreich

Die Küche übt Faszination auf Kinder auf, was es da nicht alles zu entdecken gibt – leider ganz viele gefährliche Gegenstände wie diverse Messer oder Scheren, Kaffeemaschine, Wasserkocher, Mixer, Zerkleinerer, Brotmaschine uvm. Wo eine Kindersicherung eingebaut wurde – z.B. bei der Brotmaschine – stellen Sie diese ein.

Lassen Sie Kinder mitarbeiten und kreativ sein, weisen Sie jedoch auf Gefahren hin und verhalten Sie sich vorbildlich.

Putzmittel und ungeeignete Lebensmittel

Sperren Sie Küchenputzmittel, scharfe Gewürze, Alkohol und alle Lebensmittel, die für Kindern nicht unbedenklich sind, weg oder räumen Sie diese weit nach oben. Wer Salz, Pfeffer, Zucker oder Mehl kostet wird feststellen, was schmeckt oder nicht; rohe Nudeln oder Reis richten keinen großen Schaden an. Anders sieht es mit scharfer Chili-Sauce oder Alkohol aus – allergische Reaktionen, Atembeschwerden, Bewusstlosigkeit… (siehe Absatz Medikamente und Putzmittel unter allgemeinen Tipps).

Feuergefahr

Brandschutzmelder und Brandschutzdecke gehören zum Inventar jeder Küche. Der Brandschutzmelder gibt Alarm bei Rauchmeldung, falls Sie doch eine Pfanne mit heißem Inhalt auf dem Ofen stehengelassen haben und sich das Fett entzündet. Und mit der Brandschutzdecke können Sie kleine Brände ersticken und löschen. Nicht mit Wasser löschen!

Badezimmer

Sicherheit im Bad

Elektrogeräte, Putzmittel & Kosmetika

Im Bad sammeln sich Elektrogeräte – wie zum Beispiel Fön, Lockenstab, Rasierapparat, elektrische Zahnbürste – und jede Menge Kosmetika (Shampoo, Deo, Schminkprodukte) und Putzmittel an. Solange Sie kleine Kinder haben, müssen diverse Schränke versperrt werden, damit die Kleinen nicht an diese Dinge gelangen können. Ein Schluck Shampoo wird noch keine großen Auswirkungen haben, aber was passiert, wenn ein eingeschalteter Fön in der Badewanne landet? Solche schlimmen Unfälle, die sogar tödlich enden können, will man sich gar nicht vorstellen – und trotzdem passieren sie jedes Jahr wieder!

Badewanne oder Dusche

Lassen Sie Kleinkinder nicht unbeaufsichtigt beim Baden, auch nicht in Gesellschaft von größeren Geschwistern. Das ältere Kind spielt mit dem Geschwisterchen, dieses rutscht mit dem Kopf ins Wasser oder wird von Bruder/Schwester untergetaucht, was gar nicht in böser Absicht geschieht, sondern als Spiel betrachtet wird.

Im günstigsten Fall will das Kind nicht mehr mit Bruder/Schwester baden oder schreit, wenn es die Wanne erblickt. Ein vermeintlich lustiges Untertauchspiel kann aber zur furchtbaren Tragödie werden, wenn das Kleinkind ertrinkt.

Rutschfeste Unterlagen

Stellen Sie Kinderbadewannen nicht einfach auf irgendwelche Unterlagen, sondern sorgen Sie für eine stabile Befestigung. Gute Sicherheitsvorkehrungen sind rutschfeste Matten für Dusche und Badewanne, um die Kinder vor dem Ausrutschen und Folgeverletzungen zu schützen.

Wassertemperatur - Wasserhähne

Überprüfen Sie jedes Mal wieder die Einstellung der Wasserhähne. Zu kaltes Wasser ist nur unangenehm, zu heißes Wasser führt zu schweren Verbrühungen und Verbrennungen. Kontrollieren Sie jedes Mal die Wassertemperatur, bevor Sie das Kind in die Wanne setzen oder duschen.

Badewannenspielzeug

Achten Sie bei Spielzeug in der Badewanne, dass es nicht zu klein ist – Verschluckungsgefahr – und aus kinderfreundlichem Material.

Badezimmerschlüssel

Durch Abziehen des Badezimmerschlüssels verhindern Sie, dass sich das Kind womöglich einsperrt.

Brausekopf
Garten

Sicherheit im Garten und auf Balkon/Terrasse

Giftige Pflanzen, Stacheln, scharfrandige Blätter

Ein Garten im Eigenheim ist für Kinder ein Paradies zum Spielen, Herumtoben und Entdecken. Bei vielen Sträuchern und Blumen ist es einem gar nicht bewusst, dass diese Giftstoffe enthalten, denn ein Erwachsener steckt (hoffentlich) keine Beeren, die er nicht kennt, in den Mund und greift Blätter/Blüten nicht unbedingt an. Ganz anders verhält sich da der Nachwuchs, alles was wächst und gedeiht – natürlich auch kreucht und fleucht – wird mit den Händen erfasst, gepflückt oder sogar gegessen. Erinnern Sie sich wie Sand schmeckt? Oder sogar ein Regenwurm? Überprüfen Sie Ihre Sträucher und Blumenbeete – befinden sich Maiglöckchen darunter, Goldregen, Efeu, Oleander, Engelstrompete, Fingerhut? Nicht jedes Pflanzengift ist sofort tödlich, eine allergische Reaktion oder eine Magenverstimmung vergeht nach kurzer Zeit oder lässt sich wirksam behandeln. Doch mit gewissen Vertretern Floras ist nicht zu spaßen und schwere bis tödliche Vergiftungen sind die Folgen.

Bei der Neugestaltung eines Gartens lassen Sie sich beraten, wenn Sie noch kleine Kinder haben, welche Pflanzen unbedenklich sind, falls sie auf dem Speisezettel Ihres Kindes landen. Verzichten Sie vorerst auf Pflanzen mit scharfkantigen Blättern – Agaven – oder Stacheln – Kakteen. Diese können Sie zu einem späteren Zeitpunkt kaufen, wenn Ihre Kinder über den richtigen Umgang mit Pflanzen Bescheid wissen.

Düngermittel, Schädlingsbekämpfungsmittel

Damit der Garten blüht und gedeiht, benötigen Pflanzen Düngemittel und die richtige Erde. Wahrscheinlich werden Sie Unkrautvernichter und Insektenspray verwenden. Weiters kommen Gartenwerkzeuge wie Spitzhacke, Spaten, Rechen usw. zum Einsatz und der Rasenroboter wird für den richtigen Rasen sorgen.

Genau wie bei den Hausputzmitteln, gehören sämtliche Pflanzendünger und Schädlingsbekämpfungsmittel nicht in Kinderhände. Versperren Sie alles, was in irgendeiner Weise schädlich für das Kind ist. Stellen Sie diese Mittel außerhalb der Reichweite von Kindern auf, am besten in versperrten Schränken oder Schuppen, Gartenhütten etc. Dazu gehören noch Benzin (für Rasenmäher), Schmieröle, Motoröle etc.

Dünger
Pool

Pool oder Schwimmteich

Ein schöner Pool oder ein Schwimmteich sind eine Bereicherung für einen Garten und immer häufiger bei Eigenheimen zu finden. Wasser übt eine gewaltige Faszination auf Kinder aus, sie werden magisch davon angezogen. Lassen Sie kleine Kinder und Nichtschwimmer nie ohne Aufsicht im Garten, wenn Pool/Teich keine sichere Abdeckung/Einzäunung besitzen. Sogar ein kleines Plantschbecken kann zu einer tödlichen Falle werden, Kinder können bereits in wenigen Zentimetern Wasser ertrinken! Entfernen Sie Einstiegshilfen – Leitern – sobald Sie mit Ihren Kindern den Pool verlassen. In unbeobachteten Momenten klettern die Kleinen die Leiter empor und fallen ins Wasser. Tod durch Ertrinken ist lautlos, das Kind kommt gar nicht mehr zum Schreien, wenn es mit dem Kopf unter das Wasser gelangt! Bei 1 – 5jährigen Kindern ist Ertrinken die häufigste Todesursache, bei Kindern zw. 5-10 Jahren ist es nach dem Straßenverkehr die zweithäufigste Todesursache!

Haustiere können ebenfalls ertrinken, wenn sie bei glatten Flächen keinen Halt finden und nicht mehr aus einem Becken kommen

Vergessen Sie nicht auf die Regentonne – klettert ein Kind auf einen Sessel und fällt in die Tonne, kommt es vermutlich allein nicht mehr heraus und wird ertrinken, wenn der Unfall unbemerkt bleibt. Mit einem Deckel oder einem Gitter bekommt die Regentonne einen ordentlichen Verschluss und wird dadurch ungefährlich.

Sie tragen die Verantwortung dafür, dass niemand in Ihrem Teich oder Pool zu Schaden kommt, weder das eigene noch das Nachbarskind, das sich in Ihrem Garten verirrt. Deshalb muss Ihr Garten schon eingezäunt sein, damit kein fremdes Kind hineinkommt, bzw. noch besser ist es, den Teich/Pool selbst einzuzäunen bzw. das Schwimmbecken abzudecken. Selbst wenn die Optik darunter leidet – Sicherheit geht vor!

Balkongitter, Zäune

Ist das Balkongitter hoch genug oder eine temporäre Zusatzsicherung sinnvoll? Sind die Gitterstäbe eng beisammen oder passt womöglich ein Kinderkopf durch? Wir wollen nicht den Teufel an die Wand malen, doch lieber einmal zu vorsichtig sein, als das Nachsehen haben. Sie sind deswegen noch lange keine Helikopter-Eltern, sondern verantwortungsvolle Menschen, die vorbeugende Maßnahmen ergreifen.

Achten Sie bei der Errichtung eines Gartenzaunes darauf, dass keine gefährlichen Spitzen an den Latten in die Luft ragen – weder Kind noch Tier wollen aufgespießt werden.

Zaun
Spielzeug

Spielgeräte mit Gütesiegel

Verwenden Sie nur Spielgeräte, die mit geprüftem Sicherheitssiegel versehen sind. Sie wurden eingehend getestet und als gut/sicher befunden. Klettergerüste, Rutschen, Schaukeln müssen regelmäßig auf eventuelle Defekte gecheckt werden. Sind alle Schrauben noch fest? Splittert das Holz oder ist es gar schon morsch? Wählen Sie Gartenmöbel aus pflegeleichtem Kunststoff oder splitterfreiem Holz, vermeiden Sie Glasbauteile und sichern Sie Kanten und Ecken mit entsprechenden Schutzklappen ab. Erklären Sie Ihren Kindern immer wieder, dass man nicht auf Sessel oder Tische steigt.

Beim Besuch eines öffentlichen Spielplatzes, werfen Sie einen Kontrollblick auf die Geräte. Bemerken Sie ein schadhaftes oder kaputtes Spielgerät, dann verständigen Sie bitte die Gemeinde, damit der Schaden behoben wird oder die defekte Schaukel/Rutsche ausgetauscht wird. Dadurch schützen Sie nicht nur das eigene Kind, sondern alle kleinen Spielplatzbesucher.

Sonnenschutz

Schützen Sie Ihre Kinder vor zu viel Sonne! Bepflanzen sie Ihren Garten mit schattenspendenden Bäumen bzw., wo dies nicht möglich ist, stellen Sie Sonnenschirme auf oder bringen Sie Markisen an – jeweils wieder mit stabilem Halt/kindersicherer Aufstellung. Kinder vergessen beim Spielen auf Raum und Zeit und bestimmt auf die Sonne. Die Gefahr eines Sonnenstichs ist gegeben und falls es nur zu einem Sonnenbrand kommt, so ist dieser keineswegs angenehm und schadet der Haut. Zum Schutz der empfindlichen Kopfhaut tragen Sonnenhut/Kappe bei.

Fenster- und Türensicherung

Verwenden Sie absperrbare Fenster- und Türensicherungen, die eine einbruchshemmende Wirkung haben. Zu oft stürzen Kinder aus offenen Fenstern, weil sie nur schnell schauen wollten, was sich vor dem Fenster tut. Sie beugen sich zu weit vor oder klettern auf das Fensterbrett, bekommen das Übergewicht und stürzen mehrere Meter zu Boden.

Sonne
Umgang mit Haustieren

Spielgeräte mit Gütesiegel

Verwenden Sie nur Spielgeräte, die mit geprüftem Sicherheitssiegel versehen sind. Sie wurden eingehend getestet und als gut/sicher befunden. Klettergerüste, Rutschen, Schaukeln müssen regelmäßig auf eventuelle Defekte gecheckt werden. Sind alle Schrauben noch fest? Splittert das Holz oder ist es gar schon morsch? Wählen Sie Gartenmöbel aus pflegeleichtem Kunststoff oder splitterfreiem Holz, vermeiden Sie Glasbauteile und sichern Sie Kanten und Ecken mit entsprechenden Schutzklappen ab. Erklären Sie Ihren Kindern immer wieder, dass man nicht auf Sessel oder Tische steigt.

Beim Besuch eines öffentlichen Spielplatzes, werfen Sie einen Kontrollblick auf die Geräte. Bemerken Sie ein schadhaftes oder kaputtes Spielgerät, dann verständigen Sie bitte die Gemeinde, damit der Schaden behoben wird oder die defekte Schaukel/Rutsche ausgetauscht wird. Dadurch schützen Sie nicht nur das eigene Kind, sondern alle kleinen Spielplatzbesucher.